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In Special topics in calamity physics von Marisha Pessl wird durch einen unerwarteten Todesfall das Leben eines Teenagers auf den Kopf gestellt.

Marisha PesslBlue van Meer ist ein ungewöhnlicher Teenager mit einem ereignisreichen Leben. Mit ihrem Vater zieht sie quer durch Amerika von Schule zu Schule und steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss, den sie in Stockton machen soll. An diesem Ort freundet sie sich mit einer ortsansässigen Lehrerin und ihren Schützlingen, einer Gruppe von Jugendlichen, an. Gemeinsame Nachmittage gipfeln in einem Campingausflug, bei dem Blue die Lehrerin schließlich an einem Kabel aufgehängt findet. Doch das ist erst der Anfang einer unwahrscheinlichen Geschichte, die Blue aufzuklären versucht, wodurch ihr Leben vollkommen aus den Fugen gerät.

Zu Beginn des Buches wird der Leser mit den alltäglichen Sorgen eines Teenagers konfrontiert. Probleme mit Mitschülern, Unsicherheit, Dates und ein Vater, der seine Freundinnen ständig wechselt. Im Laufe der Handlung kommt es aber zu immer mysteriöseren Zwischenfällen. Im Haus der Lehrerin ertrinkt ein Mann im Pool. Kurz darauf schert diese ihre Haare ganz kurz ab und benimmt sich irgendwie verdächtig. Blue findet in ihrem Haus Zeitungsartikel über verschwundene Menschen. Beim Campingausflug wird die Lehrerin schließlich erhängt aufgefunden. Blue stößt bei ihren Ermittlungen auf eine Geheimgesellschaft. Bei genaueren Nachforschungen findet sie sich mitten in einer großangelegten Verschwörung wieder. Ist am Ende sogar ihre eigene Familie darin verwickelt?

Special Topics in calamity physics ist der erste Roman von Marisha Pessl. In Amerika wurde das Buch als neue Sensation gefeiert. Der Roman hat insgesamt 36 Kapiteln, wovon jedes nach einem bekannten Werk der Weltliteratur benannt ist. Kein Wunder also, dass es im Lauf der Handlung zu zahlreichen Zitaten aus realen und nicht realen Büchern kommt. In einem Interview erzählt Marisha Pessl, dass Lesen und Geschichten erzählen immer schon ein Teil ihres Lebens war. So ist Special topics in calamity physics auch nicht der erste Roman, den sie geschrieben hat. Für die beiden Vorgänger konnte sie aber keinen Verleger finden. Was bei diesem Roman auf manche Leser abschreckend wirken könnte, ist der Umfang von über fünfhundert Seiten (bei der englischsprachigen Ausgabe). Aber keine Angst, das Buch hat den angenehmen Effekt, dass es im Lauf der Handlung immer spannender wird und immer schwerer aus der Hand zu legen. Es ist mir dann fast schwer gefallen die letzten Seiten zu lesen, weil ich gerne noch etwas mehr von der Geschichte Blue van Meers erfahren hätte. Doch das Ende ist originell und unerwartet genug um dann doch zufriedenzustellen, obwohl Marish Pessl ihre Probleme damit hatte: "Endings are horrible. It’s like landing a plane. In the first draft, the ending was a disaster. When you turn the last page, and you have that amazing feeling - I wanted to give that to the reader. But it took months and months and months to make it work."

Ende März 2007 wird Special topics in calamity physics auch in deutscher Sprache veröffentlicht (Die alltägliche Physik des Unglücks). Lesungen sind schon in Planung. Man darf gespannt sein, ob die Autorin auch der deutschen Sprache mächtig ist, schließlich finden sich im Roman deutschsprachige Zitate und ihr Vater stammt aus Österreich.

Special topics in calamity physics - Marisha PesslWeitere Infos:
calamityphysics.com
www.nytimes.com
zeus.zeit.de