Tim Burton ist eine großartige Verfilmung des Buches Big Fish von Daniel Wallace gelungen. Das ist einer der seltenen Fälle, in denen man keine Enttäuschung befürchten muss, wenn man das Originalbuch bereits vor dem Film gelesen hat.

Das Drehbuch von John August nimmt viele Änderungen an dem Originaltext vor. So gibt es beispielsweise im Buch keinen Zirkus, der aber im Film einen großen Teil des Geschehens einnimmt. Viele Figuren, die im Film mit dem Zirkus verknüpft sind kommen aber auch im Buch vor, zum Beispiel die siamesischen Zwilling und der Riese Karl. Viele der märchenhaften Erzählungen aus dem Buch werden im Film in andere Lebensabschnitte von Edward Bloom eingebaut. So auch die Begegnung mit dem magischen Glasauge der alten Frau, die im Film schon in Edwards Kindheit, im Roman aber erst während des Aufenthaltes in der Collegestadt Auburn stattfindet. Auburn ist auch der Schauplatz der Brautwerbung, die im Film viel detaillierter dargestellt wird.

Daniel Wallace selbst findet die vorgenommenen Änderungen interessant und notwendig, wie er in einem Interview erzählt: "Seeing John mess with the story and highlight characters has been part of the fun. It is like he has taken my children and dressed them up in funny clothes. The differences between the book and the screenplay are vast, and they should be if you are going to make a good movie out of it.” Daniel Wallace hatte scheinbar auch während der Entstehung des Films ständigen Kontakt zu Tim Burton, da er sogar einen kleine Nebenrolle (Econ Professor) in Big Fish übernommen hat. Vielleicht liegt es gerade an den inhaltlich großen Unterschieden, dass die Stimmung erhalten bleibt, die der Roman von Daniel Wallace vermittelt .

Auf jeden Fall steht der Film dem Buch in nichts nach. Die dargestellte Vater-Sohn-Beziehung ist genauso berührend wie im Originaltext. Der Sohn hat genug von den Lügengeschichten seines Vaters und möchte endlich die Wahrheit über dessen Leben erfahren. Am Sterbebett des Vaters erkennt er aber schließlich, dass genau diese Märchen einen wichtigen Teil im Leben des Vaters darstellen. Also ist er ihm bei der Inszenierung seiner letzten Geschichte behilflich: Edward Blooms Tod.

Zum Erfolg von Big Fish beigetragen hat sicherlich auch die tolle Besetzung:
Ewan McGregor/Albert Finney (Edward Bloom)
Alison Lohman/Jessica Lange (Sandra Bloom)
Billy Crudup (Will Bloom), Helena Bonham Carter (Jenny/The Witch)
Danny de Vito (Zirkusdirektor), Steve Buscemi (Norther Winslow)