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Was geschieht, wenn Neil Gaiman und Dave McKean einen Auftrag der Jim Henson Company annehmen? Es entsteht eine wirklich schöne Fantasy-Geschichte namens Mirror Mask.

Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Lisa Henson kontaktierte Neil Gaiman, da sie einen Fantasy-Film nach dem Vorbild von Labyrinth in Auftrag geben wollte. Als Regisseur hatte sie Dave McKean ins Auge gefasst und bat Gaiman um Vermittlung. McKean war von der Idee angetan und sagte zu. Neil Gaiman beschloss, das Skript zu schreiben. Eine Herausforderung für beide, da sich die Jim Henson Company kein großes Budget leisten konnte.

Helena - Stephanie LeonidasEin Großteil der Arbeit an der Vorlage entstand 2002 im Familienwohnsitz der Hensons in Hampstead. Beide Autoren hatten zuvor schon Ideen zu einem möglichen Skript ausgetauscht. Diese Einfälle mussten aber auch mit dem relativ geringen Budget für diesen Film zu vereinbaren sein. Gaiman war dabei für das Ausfeilen der Dialoge zuständig. McKean überprüfte die Umsetzbarkeit der Szenen für den Film. Im Mai 2003 war es dann soweit. Das Skript wurde der Henson Company vorgelegt. Im Juli folgten schließlich die Dreharbeiten. Seine Kinoerstaufführung erlebte der Film beim Sundance Filmfestival im Januar 2005. Der US-Starttermin wurde auf 30.September 2005 festgelegt. Ob und wann Mirror Mask in den österreichischen Kinos starten wird, ist noch unklar. Notfalls muss man sich halt wieder einmal mit der DVD-Version begnügen.

Doch bis dahin gibt es ja auch noch das illustrierte Filmskript zu Mirror Mask. Und dieses ist wirklich prunkvoll ausgestattet. Die Illustrationen stammen natürlich von Dave McKean. Die Story wurde von beiden gemeinsam erdacht. Das Ziel war, einen Film zu machen "intelligent enough for children, but with enough action in it for adults." Die Geschichte, die erzählt wird, hat stark märchenhafte Züge. Bei weitem nicht so düster wie beispielsweise Gaimans Sandman-Comics, wo auch schon Dave McKean für das Cover Artwork verantwortlich war.

Helena, die jugendliche Heldin von Mirror Mask, lebt mit ihren Eltern in einem Zirkus und ist mit diesem Leben unzufrieden. Ihre Mutter erkrankt schwer, deshalb wohnt sie einige Zeit bei ihrer Tante. Eines Nachts wacht sie auf, hört Musik und geht dieser Spur nach. So gelangt sie in eine Traumwelt. Dort gibt es zwei Parallelreiche, die Stadt des Lichts und das Reich der Schatten. Doch die Prinzessin der Schattenseite hat den Talisman gestohlen und deshalb bricht Chaos aus. Helena beschließt, den Talisman wiederzubeschaffen und die beiden Welten zurück ins Gleichgewicht zu bringen. Bei ihren Abenteuern begegnen ihr zahlreiche seltsame Märchen- und Sagengestalten.

Zusätzlich enthält das Buch als Bonus noch eine ausführliche Einleitung von Neil Gaiman, in der er die Entstehungsgeschichte von Mirror Mask beschreibt. Anschließend an das Skript ist dann noch der Briefwechsel von Gaiman und McKean veröffentlicht, der den anfänglichen Gedankenaustausch für das Skript beeinhaltet. Doch auch Humorvolles fehlt dem Text nicht. Beispielsweise eine Anspielung auf Herr der Ringe: "We hear the DARK QUEEN roar. Down the steps come hordes of creatures. Everything that the budget will run to. Thousands upon thousands of Orcs and mighty Uruk-hai, their weapons glinting as they prepare to do the bidding of the evil Saruman … Sorry. Got a bit carried away there. Wrong movie. No budget." Für mich bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass der Film doch noch einen Weg in die heimischen Kinos findet.

Helena und die Dunkle KöniginWeitere Infos:
www.neilgaiman.com
www.sonypictures.com
contemporarylit.about.com
wasix meinte am Okt 2, 13:48:
in select theaters now!
wobei das nur amerika betrifft. und selbst dort ist der streifen nur in verhältnismäßig wenigen kinos angelaufen. wäre natürlich toll, wenn sich "mirror mask" auch irgendwann mal in unsere kinos verirren sollte. nur der glaube daran fehlt mir. aber ich lasse mich gerne überraschen... 
srocca antwortete am Okt 2, 22:03:
Zum Glück...
gibt es da ja noch Alphaville. DVD's für solche Notfälle sind dort irgendwann erhältlich.