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Kochen ist wieder "in" und wer hat das zustande gebracht? Die Nation, die angeblich die grauenvollste Küche der Welt hat, die Briten. Jamie Oliver ist derjenige, der es fertig bringt, dass sogar Männer die Kochlöffel wieder schwingen.

Wer, wie ich, schon Großbritannien bereist hat und dort auch etwas essen mußte und sich vielleicht noch in eines der vielen Landgasthäuser oder Restaurants verirrt hat, wird dort wahrscheinlich festgestellt haben, dass die britische Küche gar nicht so schlecht ist. Ich habe beispielsweise in Wales das beste Lamm in Honig-Rosmarinsauce gekostet, dass ich bis jetzt gegessen habe oder in Glasgow einen herrlichen Lachs mit Haferkruste probiert. Von den diversen Pies, Kuchen und Torten möchte ich gar nicht erst zu schwärmen beginnen.

Jamie Oliver macht kochen auch für Männer attraktiv

Also offensichtlich konnte Jamie Oliver ja doch auf so etwas wie eine britische Kochtradition zurückgreifen. Aber er hatte auch Hilfe, beispielsweise von Antonio Carluccio, ebenfalls Verfasser zahlreicher Kochbücher, in dessen Restaurant in London er arbeiteten durfte. Daraus erklären sich wahrscheinlich die vielen italienischen Einflüsse bei seinen Rezepten. Wichtiger für seinen Erfolg ist aber wahrscheinlich, dass er vermittelt, dass Kochen Spaß macht und trendy ist, womit er vorallem ein jüngeres Publikum anspricht, das bis jetzt wahrscheinlich eher unter die Kochmuffel einzureihen war.

Was ich persönlich noch wichtiger finde, ist aber, dass auch Lust am Essen vermittelt wird. Denn wenn man die Frauenzeitschriften durchsieht, fühlt man sich inzwischen fast verpflichtet irgendwelche Diäten zu machen, wiel das ja anscheinend alle tun. Wer könnte aber das noch besser vermitteln als Jamie Oliver und seine Gäste in den Fernsehsendungen?

Nigella LawsonNigella Lawson vermittelt Lust am Essen

Natürlich eine weibliche Köchin. Auch da bieten uns die Briten eine Lösung an, nämlich Nigella Lawson. Sie hat ursprünglich als Journalistin gearbeitet und durch ihr Interesse am Kochen begann sie Kochbücher zu verfassen, kurz darauf folgte auch eine eigene Fernsehsendung "Nigella Bites". Wenn man in ihre Bücher hineinsieht so sind das nicht nur einfach Kochbücher, sondern sie vermitteln, dass die Autorin wirklich gerne kocht, bäckt und vorallem isst.

Eines davon, nämlich "How to be a domestic goddess. Baking and the art of comfort cookin" liegt jetzt direkt vor mir. Während ich diesen Text schreibe, habe ich immer wieder darin geblättert. Das ist genau das Buch, das ich seit einiger Zeit gesucht habe. Es enthält alle Arten von Keksen, Kuchen, Torten und sonstigen leckeren Süßigkeiten, die ich jemals in Großbritannien probiert habe und von denen ich gerne Rezepte gehabt hätte. Deswegen werde ich diesen Artikel jetzt auch beenden, denn ich muss jetzt unbedingt Kuchen essen, englischen Tee dazu trinken und mich in dieses Buch vertiefen.