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Wieder wurde ein Comic von Alan Moore für die Kinoleinwand adaptiert. Diesmal musste V for Vendetta daran glauben.

Eigentlich habe ich nichts gegen Comicverfilmungen, meistens sind sie recht unterhaltsam. Man darf nur nicht den Fehler machen, sie mit der Vorlage zu vergleichen. Besonders nicht, wenn es sich um Comic-Klassiker handelt. Das ist allerdings leichter, wenn man der Vorlage erst nach dem Kinoerlebnis begegnet. So geschehen bei From Hell vor ein paar Jahren. Die Vorlage dazu stammt ebenfalls von Alan Moore. Seit damals bin ich Fan. Der Nachteil: Diesmal kenne ich die Vorlage zu V for Vendetta.

Alan Moore selbst zeigt auch keinerlei Begeisterung für die Verfilmung seiner Werke. Nach diversen Enttäuschungen seinerseits (From Hell, The League of Extraordinary Gentleman oder Constantine) machte er von Anfang an klar, dass er mit dieser Verfilmung absolut nichts zu tun haben will. "Earlier in the year, Moore received a call from "V For Vendetta" writer/producer and "Matrix" director Larry Wachowski, but told him politely, "I didn't want anything to do with films and had no time this year, being in the middle of work, my day job, writing, I wasn't interested in Hollywood."" comicbookresources.com

V for VendettaV for Vendetta entstand in den Jahren 1982 bis 1988. Die Illustrationen stammen von David Lloyd und waren ursprünglich in Schwarz-Weiß gehalten, die Serien wurden im Nachhinein coloriert und schließlich in einem Sammelband herausgegeben. Die Handlung findet im faschistischen England, ein paar Jahre nach einem Atomkrieg statt. In Larkhill, einer Art Konzentrationslager wurden zu Kriegszeiten Menschenversuche mit unerwünschten Elementen gemacht. V ist entkommen und setzt es sich zum Ziel, seine persönliche Rache zu üben und die Gesellschaft vom Regime zu befreien. Sein Ziel ist Anarchie im ganzen Land auszulösen, die aktuelle Regierung zu stürzen und die Entstehung einer neuen, besseren Gesellschaft zu initiieren. Hilfe erhält er von Evey, die V am Anfang der Geschichte rettet und nach seinen Vorstellungen "erzieht". Die wahre Identität von V bleibt ein Rätsel, gut versteckt hinter der immer lächelnden Maske.

Das Drehbuch zu V for Vendetta wurde von den Brüdern Wachowski adaptiert, die durch die Matrix-Trilogie dem Kinopublikum ein Begriff wurden. Wie weit sie Mitsprache bei Regiefragen hatten, darum ranken sich Gerüchte. So soll beispielsweise der Austausch des Darstellers von V - in der endgültigen Version Hugo Weaving - auf deren Konto gegangen sein. Was nicht wirklich ein Problem ist, da sich dieser ohnehin immer hinter seiner Maske versteckt. Evey wird von Natalie Portman dargestellt, die vor allem durch ihren - im Zug der Dreharbeiten - kahlgeschorenen Schädel Aufsehen erregte. Die Weltpremiere des Films erfolgte bei der Berlinale am 13. Februar 2006. Nicht unpassend, da ein großer Teil des Films in Berlin gedreht wurde. Demnächst kommt V for Vendetta auch in die österreichischen Kinos, nämlich am 17. März 2006. Dann kann sich jeder selbst eine Meinung bilden: V für Volltreffer oder V für Verlierer.

Für alle, die die Vorlage von Alan Moore noch nicht kennen: Unbedingt lesen, aber besser erst nachdem man im Kino war (falls man das überhaupt plant). V for Vendetta gibt es in deutscher und englischer Sprache. Wie fast immer empfehle ich eher die Originalausgabe, da teilweise Dialekt verwendet wird, was Übersetzungen immer sehr, sehr schwierig macht.

V for Vendetta - Alan MooreFilmplakat V for VendettaWeitere Infos:
www.shadowgalaxy.net
www.blather.net
vforvendetta.warnerbros.com
filmtagebuch.blogger.de
wasix meinte am Mär 17, 16:43:
gestern im kino gesehen...
...und für gut befunden. wenn auch nicht übermäßig genial. mit sicherheit aber sehenswert. [remember, remember the fifth of november] 
srocca antwortete am Mär 19, 17:49:
Alan Moore...
weiß warum er Bedenken hat, was Verfilmungen seiner Werke angeht. Der Film ist o.k. kommt aber nicht an das Comic heran.