Die Passion Christi wurde von Mel Gibson als Splattermovie inszeniert. Im Mittelpunkt stehen brutale und sehr realistisch wirkende Folterszenen. War das wirklich notwendig?
Mir ist schon klar, dass das Kernthema der Passion nun einmal der Leidensweg Jesus bis zu seiner Kreuzigung ist. Ich finde es aber ziemlich bedenklich auf welche Art Mel Gibson die letzten zwölf Stunden des Jesus von Nazareth darstellt. Jesus wird bereits bei seiner Verhaftung von den Soldaten brutal misshandelt, dann gibt es minutenlange Auspeitschszenen, wo das Blut in alle Richtungen spritzt. Am Ende findet schließlich die Kreuzigung statt, wo ebenfalls minutenlang Nägel durch Hände und Füße geschlagen werden, natürlich in Großaufnahme, damit man kein Detail verpasst. Diese Brutalität wird damit verteidigt, dass man sich so besser vorstellen könne, was Jesus alles auf sich genommen habe, um die Menschheit zu erlösen.
Christentum
Noch viel bedenklicher finde ich allerdings die fast durchwegs positiven Kritiken (Stephanscom.at, Kath.net, Theologie.antville.org) von seiten der katholischen Kirche, die ja sonst sehr viel zartbesaiteter ist, wenn es darum geht, Gewalt in Kinofilmen zu verurteilen. Auch Mel Gibson ist bekennender Christ und findet die Brutalitäten offensichtlich notwendig für den Film, da er alles gar so detailverliebt darstellt und angeblich sogar selbst Hand anlegt, nämlich bei der Kreuzigungsszene. Mel Gibsons war anscheinend derjenige, der den Nagel durch Jesus Hand geschlagen hat.
Antisemitismus
Die medienwirksame Diskussion über den Antisemitismus im Film kann ich allerdings auch nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass der Film in dieser Hinsicht irgendwelche Tendenzen hat und halte mich da für einen relativ neutralen Beobachter, da ich weder dem einen noch dem anderen Glauben angehöre. Aber vielleicht fehlt mir deswegen das notwendige Insiderwissen. Leider hat wahrscheinlich genau diese Diskussion mit dazu beigetragen, dass Die Passion Christi jetzt sehr viel mehr Zuseher anlocken kann, als der Film verdienen würde.
Kritikpunkte
Was ich bei Passion Christi am meisten verurteile ist die unnötig deutliche Gewaltdarstellung, aber auch sonst überzeugte mich der Film nicht wirklich. Da wäre beispielsweise die Austauschbarkeit der Schauspieler. Keine der Darstellungen hat mich auf irgendeine Weise berührt. Ob Jesus (James Caviezel) leidet oder nicht konnte man nicht wirklich erkennen, da das Gesicht die meiste Zeit nur eine blutverschmierte Maske war. Auch die beiden Frauen, seine Mutter Maria (Maia Morgenstern) und Maria Magdalena (Monica Bellucci) spielten mit großteils ausdruckslosen Gesichter, zeitweise verloren sie ein paar Tränen. Vielleicht um diese Schwächen ein wenig zu kompensieren gab es ein paar effekthaschende Szenen mit einer Art Antichrist, wo ich mich gefragt habe, was das jetzt wieder in einer angeblich authentischen Bibelverfilmung verloren haben soll. So sieht man den Teufel kurz bevor Judas sich aufhängt und es gibt eine Art Triumphszene des Teufels kurz nachdem Jesus am Kreuz stirbt. Das Einzige wogegen man nichts sagen kann, ist die Kameraführung. Wenn man von den grausigen Details absieht, war der Film wirklich schön fotografiert. Trotzdem würde ich jedermann abraten, für diesen Film das Kino aufzusuchen, es sei denn man steht auf brutale Folterszenen.
Mehr dazu unter www.nonstop.twoday.net.
Mir ist schon klar, dass das Kernthema der Passion nun einmal der Leidensweg Jesus bis zu seiner Kreuzigung ist. Ich finde es aber ziemlich bedenklich auf welche Art Mel Gibson die letzten zwölf Stunden des Jesus von Nazareth darstellt. Jesus wird bereits bei seiner Verhaftung von den Soldaten brutal misshandelt, dann gibt es minutenlange Auspeitschszenen, wo das Blut in alle Richtungen spritzt. Am Ende findet schließlich die Kreuzigung statt, wo ebenfalls minutenlang Nägel durch Hände und Füße geschlagen werden, natürlich in Großaufnahme, damit man kein Detail verpasst. Diese Brutalität wird damit verteidigt, dass man sich so besser vorstellen könne, was Jesus alles auf sich genommen habe, um die Menschheit zu erlösen.
Christentum
Noch viel bedenklicher finde ich allerdings die fast durchwegs positiven Kritiken (Stephanscom.at, Kath.net, Theologie.antville.org) von seiten der katholischen Kirche, die ja sonst sehr viel zartbesaiteter ist, wenn es darum geht, Gewalt in Kinofilmen zu verurteilen. Auch Mel Gibson ist bekennender Christ und findet die Brutalitäten offensichtlich notwendig für den Film, da er alles gar so detailverliebt darstellt und angeblich sogar selbst Hand anlegt, nämlich bei der Kreuzigungsszene. Mel Gibsons war anscheinend derjenige, der den Nagel durch Jesus Hand geschlagen hat.
Antisemitismus
Die medienwirksame Diskussion über den Antisemitismus im Film kann ich allerdings auch nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass der Film in dieser Hinsicht irgendwelche Tendenzen hat und halte mich da für einen relativ neutralen Beobachter, da ich weder dem einen noch dem anderen Glauben angehöre. Aber vielleicht fehlt mir deswegen das notwendige Insiderwissen. Leider hat wahrscheinlich genau diese Diskussion mit dazu beigetragen, dass Die Passion Christi jetzt sehr viel mehr Zuseher anlocken kann, als der Film verdienen würde.
Kritikpunkte
Was ich bei Passion Christi am meisten verurteile ist die unnötig deutliche Gewaltdarstellung, aber auch sonst überzeugte mich der Film nicht wirklich. Da wäre beispielsweise die Austauschbarkeit der Schauspieler. Keine der Darstellungen hat mich auf irgendeine Weise berührt. Ob Jesus (James Caviezel) leidet oder nicht konnte man nicht wirklich erkennen, da das Gesicht die meiste Zeit nur eine blutverschmierte Maske war. Auch die beiden Frauen, seine Mutter Maria (Maia Morgenstern) und Maria Magdalena (Monica Bellucci) spielten mit großteils ausdruckslosen Gesichter, zeitweise verloren sie ein paar Tränen. Vielleicht um diese Schwächen ein wenig zu kompensieren gab es ein paar effekthaschende Szenen mit einer Art Antichrist, wo ich mich gefragt habe, was das jetzt wieder in einer angeblich authentischen Bibelverfilmung verloren haben soll. So sieht man den Teufel kurz bevor Judas sich aufhängt und es gibt eine Art Triumphszene des Teufels kurz nachdem Jesus am Kreuz stirbt. Das Einzige wogegen man nichts sagen kann, ist die Kameraführung. Wenn man von den grausigen Details absieht, war der Film wirklich schön fotografiert. Trotzdem würde ich jedermann abraten, für diesen Film das Kino aufzusuchen, es sei denn man steht auf brutale Folterszenen.
Mehr dazu unter www.nonstop.twoday.net.