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Vor kurzem war ich bei einem Konzert einer meiner Lieblingsbands - Travis. Travis kommen aus Schottland. Das ist nicht zu überhören. Sänger Fran Healy spricht im netten schottischen Akzent. Auch einige meiner Lieblingsautoren kommen aus Schottland.

Vier dieser Autoren möchte ich kurz vorstellen: Alasdair Gray, Irvine Welsh, Laura Hird und Alan Warner. Begonnen hat meine Begeisterung für schottische Literatur in einem Seminar. Dort lernte ich ein Buch von Alasdair Gray kennen, nämlich Poor Things, das mich wirklich beeindruckte. Seitdem bin ich immer auf der Suche nach neuen schottischen Werken.

Alasdair Gray

Alasdair GrayEr ist der Älteste der Autoren und wurde 1934 in Schottland geboren. Sein erstes Buch Lanark publizierte er bereits 1981. Für Poor Things, das 1992 erschien, erhielt er verschiedene Literaturpreise. Der Roman verwendet eine Frankenstein-artige Geschichte, die aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Die letzte Publikation von Alasdair Gray ist 2003 erschienen und heißt The End of our Tethers: 13 Sorry Stories. Viele seiner Bücher hat er auch selbst illustriert. Alle seine Geschichten zeichnen sich durch fantasievolle Inhalte und hintergründigen Humor aus. "A talented painter, muralist, and illustrator he crafts his books. The words alone suffice, but Gray's illustrations and sense of presentation manage to improve even on these. There is no question: Gray is one of the major authors writing in English today." (www.complete-review.com) Leider sind seine Bücher bei uns kaum zu bekommen.

Irvine Welsh

Durch die Verfilmung seines Romans Trainspotting wurde er auch im deutschen Sprachraum sehr bekannt. Charakteristisch für seine Bücher ist die Verwendung des schottischen Dialekts Scots. Als ich Trainspotting in der englischen Fassung das erste Mal in Händen hielt, dachte ich nicht, dass man diese Sprache in der Originalfassung verstehen kann. Wenn man sich allerdings eine Zeit lang eingelesen und an die verwendeten Schreibweisen gewöhnt hat, stellt sich heraus, dass die verwendete Sprache eigentlich einfach ist. Deswegen würde ich jedem empfehlen, die Originalfassungen von Welsh zu lesen, da gerade durch den verwendeten Dialekt ein Teil des Reizes seiner Geschichten durch eine Übersetzung verloren geht. Zuletzt ist von ihm die Fortsetzung von Trainspotting - Porno - erschienen. In diesem Roman begegnen uns Sick Boy & Co wieder und versuchen zehn Jahre nach Trainspotting im Porno-Business Fuß zu machen. Eine Verfilmung ist natürlich geplant.

Laura Hird

Durch eine Kurzgeschichte, die ich in einer Anthologie über schottische Literatur gelesen habe, bin ich auf sie aufmerksam geworden. Bis jetzt hat Laura Hird zwei Bücher veröffentlicht. Nail and other Stories - eine Sammlung von Kurzgeschichten - und ihren ersten Roman Born Free, der die Geschichte einer Familie behandelt. Aus der Sichtweise der einzelnen Familienmitglieder werden die Vorkommnisse innerhalb eines Monats geschildert. Beide Bücher sind im Eichborn Verlag auch auf Deutsch erschienen. Momentan arbeitet sie an einer weiteren Sammlung von Kurzgeschichten, die heuer noch erscheinen soll. Auf ihrer Homepage beschäftigt sie sich mit neuer Literatur.

Alan Warner

Durch Zufall habe ich bei meinem letzten London-Aufenthalt einen großartigen Film namens Morvern Callar gesehen. Die Romanvorlage dazu stammt von Alan Warner, wurde bereits 1995 veröffentlicht und mit dem Somerset Maugham Award ausgezeichnet. Morverns Freund begeht Selbstmord. Sie weiß nicht wie sie damit umgehen soll und lebt einige Zeit neben der Leiche. Schließlich findet sie einen von ihm geschriebenen Roman und beschließt diesen unter ihrem Namen zu veröffentlichen. Demnächst soll noch ein anderer Roman von Alan Warner verfilmt werden – The Sopranos. Sowohl Morvern Callar (Hin und weg) als auch The Sopranos (Die Soprane) sind in deutscher Sprache erschienen. Im Jahr 2003 wurde Alan Warner vom Granta Magazin zu einem der 20 besten britischen Autoren gewählt. Diese Wahl findet nur alle zehn Jahre statt. Momentan arbeitet er an einem neuen Roman.