Monica Alis Debutroman Brick Lane schildert die Entwicklung eines unerfahrenen Dorfmädchens aus Bangladesch zur selbstbewussten jungen Frau, die gelernt hat ihre Entscheidungen selbst zu treffen.
Nazneen ist achtzehn Jahre alt, als ihr Vater sie verheiratet. Ihr Ehemann Chanu ist zwanzig Jahre älter und lebt in London. Sie folgt ihm in ihre neue Heimat, wo sie nicht einmal die Sprache versteht. Nazneen hat gelernt, dass es die Aufgabe der Frauen ist, zuerst ihrem Vater und dann ihrem Mann zu gehorchen. Also versucht sie ihren Ehemann so gut wie möglich zu versorgen. Sie kocht, putzt und kümmert sich um seine Hühneraugen. Während ihr Mann arbeitet bleibt sie alleine in ihrer Londoner Wohnung. Der einzige Kontakt zur Aussenwelt sind Chanu und andere Frauen aus Bangladesch. Aber sie beklagt sich nicht, denn ihr Mann ist immer freundlich und er schlägt sie nicht.
Weibliche Entscheidungskraft
Ihre erste eigene Entscheidung trifft sie, als sie ihren Sohn bei dessen schwerer Krankheit ins Spital begleitet und ihn dort pflegt. Trotzdem kann sie seinen Tod nicht verhindern. Die englische Sprache lernt sie erst, als ihre beiden Töchter zur Schule müssen. Ihr Ehemann Chanu verliert seinen Arbeitsplatz, also beginnt Nazneen das Familieneinkommen durch Näharbeiten aufzubessern. So lernt sie Karim, einen in London aufgewachsenen Bangladeschi kennen und verliebt sich in ihn. Sie ist am Ende gezwungen, die schwierigste Entscheidung ihres Lebens zu treffen. Soll sie mit Mann und Familie nach Bangladesch zurückkehren oder mit ihren Töchtern in London bleiben?
Der lange Weg zur Emanzipation
Nazneens Entwicklung vom folgsamen Dorfmädchen, dass sich mit ihrem Schicksal abfindet, bis zur selbtbewussten Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft dauert 17 Jahre. Eine lange Zeit. Dabei ist sie von anderen Frauen umgeben, die nach ihrem eigenen Willen handeln. Ihre Schwester Hasina läuft im Alter von sechzehn Jahren von zu Hause weg, um einen selbst gewählten Mann zu heiraten. Allerdings verläuft ihr Leben nicht einfach, wie man aus Briefen der beiden Schwestern erfährt. Sie verlässt ihren Mann, muss für sich selbst sorgen, prostituiert sich und lebt zeitweise auf der Straße, bis sie endlich wieder Arbeit findet. Ihre Freundin Razia besucht gegen den Willen ihres Mannes Englischstunden und arbeitet als Schneiderin. Eine weitere Nachbarin führt ein strenges Regiment über ihre erwachsenen Söhne und leitet deren Kreditgeschäfte. Auch eine ihrer beiden Töchter lehnt sich immer wieder gegen den Vater auf. Sie fühlt sich wie viele andere jugendliche Töchter und Söhne der Zuwanderer zur britischen Lebensart hingezogen. Die Heimat ihrer Eltern kennen sie nur aus Erzählungen.
Brick Lane beschreibt auf warmherzige und humorvolle Weise wie unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen. Die Entwicklung der Hauptfigur wie sie im Roman dargestellt wird ist wahrscheinlich nur durch das Leben in einer anderen Kultur möglich. Als Frau entdeckt Nazneen ihre Möglichkeiten für ein Leben, das sie selbst gestalten kann. Die Entwicklung ihres Mannes Chanu verläuft in entgegengesetzte Richtung. Er kommt mit guter Ausbildung nach London und glaubt an einen möglichen beruflichen Aufstieg und Wohlstand. Er ist aber am Ende gezwungen, sich als Taxifahrer durchs Leben zu schlagen. So ist sein Wunsch nach Hause zurückzukehren verständlich.
Brick Lane ist der erste Roman von Monica Ali. Sie wurde letztes Jahr für den Booker Prize nominiert, den aber DBC Pierre gewonnen hat. Ich bin auf das Buch erstmals aufmerksam geworden als ich einen Auszug aus Brick Lane in der Ausgabe Best of Young British Novelists 2003 des Literatur Magazins Granta gelesen habe. In diesem Magazin wurde Monica Ali unter eine der erfolgversprechendsten jungen britischen Talente gewählt. Diese Wahl findet nur alle zehn Jahre statt. Inzwischen wurde der Roman in einige Sprachen übersetzt, auch in deutscher Sprache ist er erhältlich. Er beschreibt auf unterhaltsame und anspruchsvolle Art ein Frauenschicksal und zeichnet sich durch interessante Charaktere aus. Brick Lane ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert.
Nazneen ist achtzehn Jahre alt, als ihr Vater sie verheiratet. Ihr Ehemann Chanu ist zwanzig Jahre älter und lebt in London. Sie folgt ihm in ihre neue Heimat, wo sie nicht einmal die Sprache versteht. Nazneen hat gelernt, dass es die Aufgabe der Frauen ist, zuerst ihrem Vater und dann ihrem Mann zu gehorchen. Also versucht sie ihren Ehemann so gut wie möglich zu versorgen. Sie kocht, putzt und kümmert sich um seine Hühneraugen. Während ihr Mann arbeitet bleibt sie alleine in ihrer Londoner Wohnung. Der einzige Kontakt zur Aussenwelt sind Chanu und andere Frauen aus Bangladesch. Aber sie beklagt sich nicht, denn ihr Mann ist immer freundlich und er schlägt sie nicht.
Weibliche Entscheidungskraft
Ihre erste eigene Entscheidung trifft sie, als sie ihren Sohn bei dessen schwerer Krankheit ins Spital begleitet und ihn dort pflegt. Trotzdem kann sie seinen Tod nicht verhindern. Die englische Sprache lernt sie erst, als ihre beiden Töchter zur Schule müssen. Ihr Ehemann Chanu verliert seinen Arbeitsplatz, also beginnt Nazneen das Familieneinkommen durch Näharbeiten aufzubessern. So lernt sie Karim, einen in London aufgewachsenen Bangladeschi kennen und verliebt sich in ihn. Sie ist am Ende gezwungen, die schwierigste Entscheidung ihres Lebens zu treffen. Soll sie mit Mann und Familie nach Bangladesch zurückkehren oder mit ihren Töchtern in London bleiben?
Der lange Weg zur Emanzipation
Nazneens Entwicklung vom folgsamen Dorfmädchen, dass sich mit ihrem Schicksal abfindet, bis zur selbtbewussten Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft dauert 17 Jahre. Eine lange Zeit. Dabei ist sie von anderen Frauen umgeben, die nach ihrem eigenen Willen handeln. Ihre Schwester Hasina läuft im Alter von sechzehn Jahren von zu Hause weg, um einen selbst gewählten Mann zu heiraten. Allerdings verläuft ihr Leben nicht einfach, wie man aus Briefen der beiden Schwestern erfährt. Sie verlässt ihren Mann, muss für sich selbst sorgen, prostituiert sich und lebt zeitweise auf der Straße, bis sie endlich wieder Arbeit findet. Ihre Freundin Razia besucht gegen den Willen ihres Mannes Englischstunden und arbeitet als Schneiderin. Eine weitere Nachbarin führt ein strenges Regiment über ihre erwachsenen Söhne und leitet deren Kreditgeschäfte. Auch eine ihrer beiden Töchter lehnt sich immer wieder gegen den Vater auf. Sie fühlt sich wie viele andere jugendliche Töchter und Söhne der Zuwanderer zur britischen Lebensart hingezogen. Die Heimat ihrer Eltern kennen sie nur aus Erzählungen.
Brick Lane beschreibt auf warmherzige und humorvolle Weise wie unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen. Die Entwicklung der Hauptfigur wie sie im Roman dargestellt wird ist wahrscheinlich nur durch das Leben in einer anderen Kultur möglich. Als Frau entdeckt Nazneen ihre Möglichkeiten für ein Leben, das sie selbst gestalten kann. Die Entwicklung ihres Mannes Chanu verläuft in entgegengesetzte Richtung. Er kommt mit guter Ausbildung nach London und glaubt an einen möglichen beruflichen Aufstieg und Wohlstand. Er ist aber am Ende gezwungen, sich als Taxifahrer durchs Leben zu schlagen. So ist sein Wunsch nach Hause zurückzukehren verständlich.
Brick Lane ist der erste Roman von Monica Ali. Sie wurde letztes Jahr für den Booker Prize nominiert, den aber DBC Pierre gewonnen hat. Ich bin auf das Buch erstmals aufmerksam geworden als ich einen Auszug aus Brick Lane in der Ausgabe Best of Young British Novelists 2003 des Literatur Magazins Granta gelesen habe. In diesem Magazin wurde Monica Ali unter eine der erfolgversprechendsten jungen britischen Talente gewählt. Diese Wahl findet nur alle zehn Jahre statt. Inzwischen wurde der Roman in einige Sprachen übersetzt, auch in deutscher Sprache ist er erhältlich. Er beschreibt auf unterhaltsame und anspruchsvolle Art ein Frauenschicksal und zeichnet sich durch interessante Charaktere aus. Brick Lane ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert.