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Ten Sorry Tales von Mick Jackson erzählt makabre, ungewöhnliche, witzige und schöne Geschichten von Lebewesen, die Mitleid und Angst erregen.

Ten Sorry Tales ist die dritte Buchveröffentlichung des Autors. Zuvor machte er mit zwei Romanen auf sich aufmerksam, wovon The Underground Man für den Booker Prize nominiert war. Die Entstehung des vorliegenden Kurzgeschichtenbandes erklärt Mick Jackson selbst folgendermaßen: Ursprünglich hatte er die Idee einige kurze, makabre Kindergeschichten in Reimen zu verfassen. Da ihm das Reimen dann doch zu umständlich vorkam, wurden Kurzgeschichten daraus. Er hatte den Plan, diese Geschichten mit eher gruseligen Zeichnungen illustrieren zu lassen. Nachdem er die ersten fünf Erzählungen fertig hatte, ging er mit dieser Idee zu seinen Herausgebern. Diese waren nicht abgeneigt, sofern er noch weitere fünf Geschichten schreiben könnte.

The Pearce SistersDie zehn Geschichten wurden schließlich, ergänzt durch Illustrationen von David Roberts, veröffentlicht. In der Taschenbuchausgabe hat jede Geschichte eine passende, unheimliche Zeichnung erhalten, die den Inhalt der jeweiligen Erzählung reflektiert. Gleich die erste Geschichte The Pearce Sisters erweckt in mir Erinnerungen an eine bestimmte Erzählung von Roald Dahl, wo es um ausgestopfte Haustiere und andere genauso präparierte Lieblinge geht. Bei Mick Jackson schaffen sich zwei ältere Damen, die ein einsames Leben führen, auf ungewöhnliche Art und Weise Männergesellschaft. Ein weiteres Highlight ist die Geschichte eines Mannes, der eine Beschäftigung für seine Freizeit sucht und zuerst ein Boot, anschließend einen Tunnel für das Boot baut. Aber es gibt noch genau acht weitere Kurzgeschichten, die ebenso interessant sind. Sie handeln von einem mehrere Jahre schlafenden Jungen, auferstehenden Schmetterlingen, diebischen Pferden, eigenartigen Einsiedlern, eingebildeten Außerirdischen, seriösen Leichenbestattern, knochensammelnden Mädchen und vagabundierenden Knaben.

Mick JacksonAuf Vorbilder für sein Buch angesprochen, bestätigt Mick Jackson unter anderem Tim Burtons The Melancholy Death of Oyster Boy und Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter. Ob Ten Sorry Tales wirklich - wie vom Autor angekündigt - Kindergeschichten enthält, ist nicht einfach zu beurteilen. Einige der Erzählungen haben Kinderprotagonisten. Viele könnte man Kindern zum Lesen empfehlen. Manche sind für meinen Geschmack etwas zu makaber. Andererseits gibt es wenig grauslichere Geschichten als Grimms Märchen. Dort passiert wirklich alles an Abartigkeiten, was man sich so ausdenken kann.

Wie kann man das Buch also am Besten beschreiben? Vielleicht als eine Mischung aus folgenden Vorbildern: Man nehme einen Schuss Grimms Märchen, füge etwas Roald Dahl hinzu und runde es mit dem bereits erwähnten The Melancholy Death of Oyster Boy von Tim Burton ab. "Let's just say that Mick Jackson's third book is one of those rare treats you'll keep on your shelves and point out to people whenever they ask you what you've been reading and what you'd recommend... A pure joy from start to finish." (bookmunch)

Ten Sorry Tales - Mick JacksonWeitere Infos:
www.mickjackson.com
www.bookmunch.co.uk
www.bbc.co.uk
www.perlentaucher.de
wasix meinte am Okt 11, 13:43:
apropos booker prize
die preisträgerin 2006 steht fest:
kiran desai mit "the inheritance of loss"
[klick!] und [klick!]
srocca antwortete am Okt 14, 21:03:
Danke für den Hinweis
Bin gerade am Überlegen, ob ich das Buch wieder lesen soll. Werde aber eher noch auf die Taschenbuchausgabe warten.