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Der neue Roman von Irvine Welsh The Bedroom Secrets Of The Master Chiefs handelt - wie sollte es auch anders sein - von Essen, Alkohol, Sex, Drogen, Sucht und Besessenheit.

Irvine WelshMit Ausnahme von Essen kommen alle diese Themen in den Werken des Autors vor. So hat dieser Roman nicht wirklich viel Neues zu bieten. Der Schauplatz ist Edinburgh. Die handelnden Personen treiben sich in den dortigen Lokalen herum, saufen, nehmen Drogen und verprügeln sich. Sie haben besseren und schlechteren Sex oder sind zu vollgedröhnt um überhaupt etwas davon mitzukriegen. Was hat das alles aber mit den Schlafzimmer-Geheimnissen der Meisterköche zu tun?

Danny Skinner arbeitet bei der Gesundheitsbehörde und ist für die Kontrolle der Einhaltung hygienischer Vorschriften in Küchen und Restaurants zuständig. Auf der Suche nach seinem Vater stößt er auf Gerüchte, dass dieser zu seiner besten Zeit einer der aufstrebenden Köche in Edinburgh war. Seine Mutter will ihn aber bei seiner Recherche nicht unterstützen. Danny ist aufgrund seiner Tätigkeit mit vielen Küchenchefs bekannt und beginnt mit seinen Nachforschungen. Hilfreich dabei soll ihm auch das kürzlich erschienene Buch The Bedroom Secrets Of The Master Chiefs sein.

Brian Kibby ist ein Arbeitskollege von Danny Skinner. Anders als Danny hält er nicht viel von Alkoholkonsum und ungesundem Leben und wird deshalb von diesem immer gehänselt. Diese kleinen Quälereien entwickeln sich langsam zur totalen Besessenheit. Erst recht als Danny dahinterkommt, dass Brian für seine kleinen Sünden leiden muss. Wenn Danny am Vorabend säuft, geht es Brian am nächsten Tag schlecht. Dannys Lebenswandel ufert derart aus, dass Brian schließlich fast stirbt. Dieses Erlebnis verändert Danny und auch Brian. Als Danny endlich erfährt, wer sein Vater wirklich ist, kommt diese Erkenntnis für ihn zu spät.

Der Roman hat Höhen und Tiefen. Es gibt einige wirklich gute Teile und Ideen, anderes hat man von Welsh einfach schon zu oft gelesen. Eine Besonderheit ist die auffallend sparsame Verwendung des schottischen Dialekts. Das macht Bedroom Secrets zwar für viele Leser leichter zu konsumieren, aber der besondere Charme von Welshs Sprache fehlt leider. Natürlich gibt es auch einzelne Szenen, die wirklich ungewöhnlich sind und bei denen der Leser bekommt, was er von Irvine Welsh erwartet. Beispielsweise die bei einer Lesung beim Edinburgh Festival, für Aufregung sorgende Sexszene zwischen Danny Skinner und einer alten Frau, die den jungen Mann zu sexuellen Handlungen erpresst. Für Welsh-Fans wie mich, ist der Roman also durchaus geeignete Unterhaltung, auch wenn mich das Buches am Anfang nicht gerade begeistert hat. Bedroom Secrets gewinnt mit Fortlauf der Handlung. Je grotesker die Ereignisse werden, desto besser wird auch das Buch.

The Bedroom Secrets Of The Master Chiefs - Irvine WelshWeitere Infos:
www.irvinewelsh.com
www.pasadenaweekly.com
books.guardian.co.uk
www.laurahird.com
wasix meinte am Jan 27, 09:38:
the rise and the fall...
ich habe seit der trainspotting-und-nachwehen-zeit an herrn welsh mehr und mehr das interesse verloren. ist sogar vorgekommen, dass ich mir eines seiner dazwischen erschienenen bücher zwar gekauft und auch angefangen zu lesen, dann aber doch irgendwann fadisiert weggelegt habe. ich weiß: einen welsh muss man im original gelesen haben. von wegen schottischem charme und so. trotzdem: irgendwie kann ich mich des eindrucks nicht erwehren, der gute bringt's nicht mehr so recht. oder?

p.s.: wann wird endlich "porno" verfilmt??? 
srocca antwortete am Jan 28, 13:57:
Wenig Neues
Welsh setzt zu sehr auf Altbewährtes. Deshalb wir es mit der Zeit ein bisschen fad.

Zu "Porno" hab ich nichts Neues mehr gehört. Ich glaube die geplante Verfilmung liegt momentan auf Eis.