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Laura Hird veröffentlichte nach siebenjähriger Buchpause Hope and other urban tales, eine Sammlung von düsteren Kurzgeschichten aus Edinburgh und Umgebung.

Laura HirdLaura Hird entstammt dem literarischen Umfeld von Irvine Welsh, Alan Warner und James Kelman. Gemeinsam mit diesen Autoren wurden auch ihre ersten Kurzgeschichten in Children or Albion Rovers veröffentlicht. 1997 folgte dann ihre erste Sammlung von Erzählungen Nail and other stories, 1999 der mehrfach ausgezeichnete Roman Born free, beide Bücher wurden auch in deutscher Sprache veröffentlicht. Laura Hird wurde damals als weiblicher Irvine Welsh bezeichnet und hochgelobt. Was dann folgte, war eine mehrjährige Pause als Buchautorin. Hird sorgte zwar mit ihrer Internetseite, auf der sie junge Talente veröffentlicht und über Themen wie Literatur, Musik und Film schreibt, für Präsenz. Aber auf eine neue Buchveröffentlichung warteten Fans vergeblich. Doch im Oktober 2006 war es dann soweit, Hope and other urban tales kam in den englischen Buchhandel.

Das Buch enthält zwölf Kurzgeschichten, die jeweils die dunklen Seiten des menschlichen Charakters erforschen. Ein homosexueller Buchverkäufer findet eine gute Freundin, die ihn auf ein besseres Leben hoffen lässt, doch ein unüberlegter One-Night-Stand zerstört alle seine Träume. Eine junge Frau genießt es, ältere Männer hörig zu machen. Ein Mann träumt davon, die Frau seines Arbeitskollegen zu vergewaltigen. Ein Mädchen zerstört absichtlich das Leben eines Fotografen. Eine verwirrte Frau versucht ihren Ehemann zu finden. Eine junge Frau wacht auf, um neben sich einen ihr unbekannten, nackten, jungen Obdachlosen zu finden, der ihr die vergessenen Ereignisse vom Vortag erzählen muss. Ein Junge macht sich in einem Pub aus Angst in die Hose und fühlt sich vor den Umstehenden gedemütigt.

"For those who find my writing too dark, I'd maybe suggest they read something else". (Laura Hird). In allen Erzählungen kommen menschliche Abgründe zum Vorschein. Laura Hird interessiert sich für unterschiedliche Charaktere, sie erzählt aus der Sicht von Frauen, Männern und Kindern gleichermaßen glaubwürdig. Ihre Geschichten sind oft abstoßend, wie im Fall von Meat, wo ein Lamm angefahren und vom Lenker und dessen Sohn nach mehreren Fehlversuchen schließlich doch getötet wird. Auf der anderen Seite berühren die menschlichen Probleme der Protagonisten. Allen Erzählungen gemeinsam ist eine unglaubliche Spannung und der immer wieder durchblitzende, dunkle Humor. Programmatisch zu Hope and other urban tales passt die Aussage des Fotografen aus der Erzählung Destination Anywhere: "I document urban squalor, poverty, illness. I don't do weddings and pets and all that crap".

Laura Hirds nächste Veröffentlichung wird nicht so lange auf sich warten lassen. Noch für Mai 2007 ist Dear Laura, der Briefwechsel mit ihrer verstorbenen Mutter geplant. Außerdem arbeitet sie an einem Nachfolgeroman zu Born free.

Hope and other urban tales - Laura HirdWeitere Infos:
www.timeout.com
living.scotsman.com
www.newstatesman.com