In Monika Drakes Roman schlägt sich ein chaplineskes Clown-Mädchen mit Witz und Sarkasmus durch ihr nicht immer einfaches Leben. Nicht nur Chuck Palahniuk ist begeistert.
Monica Drake war in den Neunzigern Mitglied der "Dangerous Writers". Gemeinsam mit Chuck Palahniuk. Diesem Umstand hat sie sicher die Empfehlung auf Palahniuks Webseite zu verdanken, ebenso wie sein Vorwort zu Clown Girl, das folgendermaßen beginnt: "Welcome to the book of my arch enemy." Denn Drake war in dieser Gruppe eine der Begabtesten für Palahniuk. "No matter what you’d bring to read, Monica would write something better, funnier, more surprising, and sexy." Clown Girl ist der erste Roman der Autorin, davor machte sie vor allem mit Kurzgeschichten und Artikeln in verschiedenen Zeitschriften auf sich aufmerksam.
Im Mittelpunkt des Buches steht Nita, für die ihre Tätigkeit als Clown Berufung ist, die sie als eigene Kunstform versteht. Sie träumt vom großen Erfolg mit ihrem Meisterwerk, der Darstellung von Kafkas Die Verwandlung. Doch bis sie ihren Durchbruch erzielen kann, muss sie auch andere Clown-Tätigkeiten annehmen, wie Jonglieren, Luftballons zu Tieren binden und Clown-Darbietungen bei diversen Veranstaltungen. Ihr Leben verläuft bisher nicht ganz so toll, sie hat vor kurzem ihr ungeborenes Kind verloren, während sich der Kindesvater gerade in einem anderen Ort aufhält und wohnt bei ihrem drogenverkaufenden Exfreund. Durch einen Schwächeanfall während eines Auftritts lernt Nita den Polizisten Jerrod kennen, mit dem sie eines gemeinsam hat: Beide verstecken sich gerne hinter ihrem Kostüm. Jerrod wird im Lauf des Buches immer wieder zu ihrem Retter aus den unmöglichsten Situationen, in die sie sich laufend bringt. So wird sie bei einem Clown-Date mit einem Clown-Fetischisten wegen Prostitution verhaftet oder zündet beim Jonglieren mit brennenden Fackeln den Garten ihres Exfreundes an.
Monia Drakes Roman ist nicht vordergründig lustig. Doch ihr Clown-Mädchen lässt sich auch durch die tragischten Ereignisse nicht unterkriegen und verliert nie ihren Sinn für Humor. Dieser Humor ist allerdings tiefschwarz und sicher nicht für alle Gemüter geeignet. Die Autorin hat in ihrem Roman versucht einen weiblichen Clown in der Tradition Charlie Chaplins zu schaffen. Wie bei Chaplin ergibt sich die Komik oft aus tragischen Situationen. Monika Drake bezeichnet Chaplin als eines ihrer Vorbilder. Sie selbst kann auch auf Erfahrungen als Clown zurückgreifen, da sie damit zeitweise Geld verdiente. "A very long, long time ago, for a short while, I fell into work as a clown. I started out with much higher artistic ideas about performance art and theater, but found that there was money in basic clowning" (Interview). Clown Girl ist nicht nur für Clown-Fetischisten empfehlenswert, sondern für alle Leser, die eine Vorliebe für tiefschwarzen Humor und groteske Situationen haben, dabei aber nicht auf durchaus liebenswerte Protagonisten verzichten wollen.
Mehr Infos:
www.monicadrake.com
archives.seattletimes.nwsource.com
www.oregonlive.com
Monica Drake war in den Neunzigern Mitglied der "Dangerous Writers". Gemeinsam mit Chuck Palahniuk. Diesem Umstand hat sie sicher die Empfehlung auf Palahniuks Webseite zu verdanken, ebenso wie sein Vorwort zu Clown Girl, das folgendermaßen beginnt: "Welcome to the book of my arch enemy." Denn Drake war in dieser Gruppe eine der Begabtesten für Palahniuk. "No matter what you’d bring to read, Monica would write something better, funnier, more surprising, and sexy." Clown Girl ist der erste Roman der Autorin, davor machte sie vor allem mit Kurzgeschichten und Artikeln in verschiedenen Zeitschriften auf sich aufmerksam.
Im Mittelpunkt des Buches steht Nita, für die ihre Tätigkeit als Clown Berufung ist, die sie als eigene Kunstform versteht. Sie träumt vom großen Erfolg mit ihrem Meisterwerk, der Darstellung von Kafkas Die Verwandlung. Doch bis sie ihren Durchbruch erzielen kann, muss sie auch andere Clown-Tätigkeiten annehmen, wie Jonglieren, Luftballons zu Tieren binden und Clown-Darbietungen bei diversen Veranstaltungen. Ihr Leben verläuft bisher nicht ganz so toll, sie hat vor kurzem ihr ungeborenes Kind verloren, während sich der Kindesvater gerade in einem anderen Ort aufhält und wohnt bei ihrem drogenverkaufenden Exfreund. Durch einen Schwächeanfall während eines Auftritts lernt Nita den Polizisten Jerrod kennen, mit dem sie eines gemeinsam hat: Beide verstecken sich gerne hinter ihrem Kostüm. Jerrod wird im Lauf des Buches immer wieder zu ihrem Retter aus den unmöglichsten Situationen, in die sie sich laufend bringt. So wird sie bei einem Clown-Date mit einem Clown-Fetischisten wegen Prostitution verhaftet oder zündet beim Jonglieren mit brennenden Fackeln den Garten ihres Exfreundes an.
Monia Drakes Roman ist nicht vordergründig lustig. Doch ihr Clown-Mädchen lässt sich auch durch die tragischten Ereignisse nicht unterkriegen und verliert nie ihren Sinn für Humor. Dieser Humor ist allerdings tiefschwarz und sicher nicht für alle Gemüter geeignet. Die Autorin hat in ihrem Roman versucht einen weiblichen Clown in der Tradition Charlie Chaplins zu schaffen. Wie bei Chaplin ergibt sich die Komik oft aus tragischen Situationen. Monika Drake bezeichnet Chaplin als eines ihrer Vorbilder. Sie selbst kann auch auf Erfahrungen als Clown zurückgreifen, da sie damit zeitweise Geld verdiente. "A very long, long time ago, for a short while, I fell into work as a clown. I started out with much higher artistic ideas about performance art and theater, but found that there was money in basic clowning" (Interview). Clown Girl ist nicht nur für Clown-Fetischisten empfehlenswert, sondern für alle Leser, die eine Vorliebe für tiefschwarzen Humor und groteske Situationen haben, dabei aber nicht auf durchaus liebenswerte Protagonisten verzichten wollen.
Mehr Infos:
www.monicadrake.com
archives.seattletimes.nwsource.com
www.oregonlive.com
wasix meinte am Jun 1, 15:48:
ist mir auch schon aufgefallen. auf der sehr guten website von herrn palahniuk gibt es immer wieder mal interessantes zu entdecken...übrigens: wird es bei dir etwas über "rant" zu lesen geben?