Sachertorte und Mannerschnitte, wer kennt sie nicht? Zwei österreichische Food-Weltmarken machen mit neuen Kochbüchern auf sich aufmerksam.

Da kommt der momentane Kochbuch-Boom gerade recht. Und wer wäre geeigneter solche Bücher zu verfassen, als Gourmet-Guru Christoph Wagner? Damit zur ersten von mehreren Gemeinsamkeiten: An beiden Büchern war Wagner maßgeblich beteiligt. Was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Denn Das neue Sacher Kochbuch ist in der Gestaltung und bei den Rezepten eher traditionell gehalten. Manner - Das Kochbuch dagegen ist modern im Design und experimentell bei den Kochrezepten. Diese Unterschiede dürften vor allem den Co-Autoren zu verdanken sein.

Genießen wie im Sacher

Beim Sacher-Kochbuch war die Zweite im Bunde Sacher-Geschäftsführerin Alexandra Gürtler, die für den nötigen und bei diesem Kochbuch erwarteten, konservativen Touch sorgte. Zur Einstimmung gibt es Geschichten aus dem Hotel Sacher, als Abschluss Anleitungen zur Gästebewirtung. Doch die Rezepte dazwischen wiegen das mehr als auf. Traditionell Österreichisches bzw. Altösterreichisches trifft auf modernere Ansätze von Küchenchef Hans Peter Fink. Doch das Allerwichtigste ist, dass man die Rezepte durchaus nachkochen kann. Von mir getestet wurden unter anderem Topfenpalatschinken (köstlich!) und der Esterhazy Rostbraten (ein voller Erfolg!). Und das Beste daran ist, dass man bei seinen Gästen für Begeisterung sorgt, wenn man den magischen Satz sagt: "Dieses Rezept stammt übrigens aus dem Hotel Sacher."

Die weltberühmte Torte

Die einzige Enttäuschung des Buches ist, dass das Rezept der Sachertorte nicht dem Original entspricht. Darauf wird extra hingewiesen. Ist auch nicht weiter verwunderlich. Wer möchte so ein Geheimnis schon gerne preisgeben. Schließlich gibt es die Torte schon seit 1832 und seit damals sind zahlreiche Rezepte unter diesem Namen veröffentlicht worden. Es gibt kaum ein österreichisches Kochbuch, dass keine Sachertorte enthält. Damit kommen wir zur zweiten Gemeinsamkeit: Auch das Manner-Kochbuch enthält ein Sachertorten-Rezept. Damit steht eines fest, nämlich dass beide ausprobiert werden müssen.

Manner mag man eben

Das Manner-Kochbuch ist eine Zusammenarbeit von Christoph Wagner und dem jungen Koch Mario Bernatovic. Dieser verdient ein großes Lob für seine fantasievollen Ideen. Obwohl die Hauptgerichte sich wahrscheinlich weniger für ein Essen mit Eltern oder Verwandten eignen. Außer sie können sich für Hirschkalbsrücken mit Drageekeksi-Soufflé & Cranberries begeistern. Dafür ist die Auswahl an süßen Köstlichkeiten kaum zu übertreffen. Beispielsweise ein Mannertone mit Ildefonso, Drageekeksi, Rumkokoskugeln und Mannerschnitten.

Zuletzt zur dritten Gemeinsamkeit: Beide Bücher sind ein Muss für Liebhaber der österreichischen Köstlichkeiten. Die Firmen haben prestigeträchtige Shops in der Wiener Innenstadt, in bester Touristenlage. Die Produkte werden dort ansprechend präsentiert. Im Mannershop bin ich seit dessen Eröffnung Stammgast. Den Sacher-Shop habe ich erst vor kurzem das erste Mal aufgesucht, eben wegen des Buches. Dort konnte ich allerdings der Versuchung nicht widerstehen einen Sacher-Punchwürfel zu verkosten. Wird wohl nicht der Letzte bleiben. Wenn ich nur gegen diese leckeren Versuchungen immun wäre...

www.sacher.com
www.manner.com

Ein paar Rezeptproben:
www.networld.at