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Von 1. April bis 11. Juli 2004 gibt es eine große Vivienne Westwood Ausstellung im V&A Museum in London. Als Souvenir empfiehlt sich der zur Retrospektive erschienene Bildband von Claire Wilcox.

Die Ausstellung im Victoria & Albert Museum ist in Zusammenarbeit mit Vivienne Westwood entstanden. Sie umfasst mehr als 150 Ausstellungsstücke, die aus der Sammlung des Museums und aus Westwoods Privatbeständen ausgewählt wurden. Aufgeteilt auf zwei Räume kann man die Entwicklung der bekanntesten britischen Modeschöpferin von ihren Anfängen bis zur Gegenwart verfolgen.

Mode entsteht

Der erste Raum ist dem Abschnitt gewidmet, in dem sie mit Malcolm McLaren zusammenarbeitete. 1971 eröffneten die beiden ihr erstes Geschäft in der Londoner King`s Road. Sie verkauften Musik und Kleidung aus den fünfziger Jahren. Bald begann Vivienne aber auch selbst zu designen. Nach mehreren Namensänderungen des Shops eröffneten sie 1977 Seditionaries. Damit sollten sie Modegeschichte schreiben. Der Punkstil wurde erfunden.

Pirate CollectionAnfang der achziger Jahre begann Malcolm McLaren sich stärker für Musik zu interessieren und Vivienne widmete sich ganz der Mode. Ihr großer Durchbruch begann mit einer neuerlichen Änderung. Sie beschäftigte sich verstärkt mit historischer Kleidung und entwarf 1981 die Pirate Collection. Aus dieser Serie erwarb das V&A Museum das erste Westwood-Kleidungsstück für die Modesammlung. Etwa zu dieser Zeit wählte sie für ihren Shop den Namen World's End. Das bekannte Logo des sehenswerten Londoner Geschäfts ist eine Uhr, die dreizehn Stunden anzeigt und rückwärts läuft.

Internationale Erfolge

Vive la Cocotte 1995 Im zweiten Raum wird ein Querschnitt ihrer Modelle, von Mitte der Achziger bis zur Gegenwart, gezeigt. Die Entwicklung zur international anerkannten Modedesignerin ist vollzogen. Vivienne Westwoods Interesse an historischer Kleidung ist bei jeder ihrer Kollektionen deutlich zu erkennen. Sie holt sich ihre Inspiration beim Betrachten von Gemälden alter Meister. Man sieht Corsagen, Krinolinen und Kleider in barocker Üppigkeit. Außerdem besinnt sie sich auf die traditionellen Stoffe der Briten, nämlich Tweed und Schottenkaro. Diese Schwerpunkte sind bei Westwoods Kollektionen bis heute zu finden. Sie selbst sagt: "I still adore what remains of the British tradition in clothes."

Die Präsentation der Kleidungsstücke wird durch Videoinstallationen und passenden Sound ergänzt. Sex So hört man im ersten Raum Musik, wie sie zu Zeiten der Zusammenarbeit mit McLaren in ihrem Geschäft zu hören war. Diese CD ist im Handel unter dem Titel Sex (am Cover ist der Shop desselben Namens abgebildet) erschienen und enthält Songs die Westwood und McLaren auf ihrer Jukebox in der King`s Road spielten. Auf den Leinwänden kann man Ausschnitte aus Fashionshows betrachten. Eine der berühmtesten Szenen darf da natürlich nicht fehlen: Naomi Campbells Laufsteghoppala mit Westwoodschen Plateauschuhen.

Das Buch zur Ausstellung

Die Ausstellung ist eine Reise nach London wert, sofern man wie ich ein Fan von Vivienne Westwood ist. Was man sich nach der Ausstellung auf jeden Fall gönnen sollte, ist das Buch zur Retrospektive von Claire Wilcox. Es eröffnet mit einem Vorwort von Vivienne herself. Anschließend beschreibt eine gut recherchierte Biografie interessante Stationen aus dem Leben der Modeschöpferin. Das Beste am Buch sind aber natürlich die zahlreichen Fotos aus vergangenen und neuen Kollektionen. Da möchte man selbst kreativ tätig werden!

Weitere Informationen unter viviennewestwood.com.