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Genau dieser oben genannte Untertitel war der Grund dafür, dass ich den neuen Roman One Good Turn der schottischen Autorin Kate Atkinson erworben habe.

Kate AtkinsonBereits der erste Roman von Kate Atkinson - Behind the Scenes at the Museum - wurde 1995 mit dem Whitbread Book of the Year Award ausgezeichnet. Daher war mir die Autorin ein Begriff, obwohl ich noch nichts von ihr gelesen hatte. Seit damals hat sie noch einige Romane veröffentlicht, zuletzt Case Histories, der im Jahr 2005 auch in deutscher Sprache erschienen ist. Bei diesem Buch handelt es sich um ihren ersten Krimi, hochgelobt von Stephen King als "the best mystery of the decade". One Good Turn ist so eine Art Nachfolger dieses Buches, da wiederum der in Case Histories bereits tätige Privatdetektiv Jackson Brodie an der Handlung beteiligt ist.

One Good Turn spielt während des jährlichen Edinburgh Festivals. Wer schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, bei genau diesem Festival vor Ort zu sein, der weiß, was sich dann in Edinburgh abspielt. Da verwundert es nicht, dass Teile der Verbrechensvorfälle für Fringe-Theatre-Vorführungen gehalten werden. Es wimmelt nur so von Schauspielern, Artisten, Komödianten und anderen seltsamen Figuren. In dieser Atmosphäre wird Jackson Brodie durch eine Reihe von Zufällen in mehrere Mordfälle verwickelt, die alle irgendwie miteinander zu tun haben. Was kompliziert klingt, ist dank der klaren Struktur des Romanes gut nachvollziehbar. Natürlich klärt sich am Ende alles auf, doch bis dahin gibt es eine Menge teilweise amüsante, teilweise aufregende Ereignisse.

Die Stärke von One Good Turn liegt ganz klar in der - schon im Untertitel angekündigten - "Jolly Murder Mystery". Der Krimi ist vor allem aufgrund der oft witzigen Dialoge sehr unterhaltsam zu lesen. Beispielsweise wird der Ehemann von Gloria nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht. Dort erfährt sie, dass er zum Zeitpunkt des Vorfalls von einer Dame namens Tatjana eine Spezialbehandlung - die Fesseln, Schlagen und ähnliches umfasst - erfahren hat. Im Spital trifft sie auf diese Dame:
"‚So, what do they pay you for...exactly?’
‘Slapped around. Tied up. Beaten. Given orders, made to do things.’
‘What kind of things?’ (…)
‘Lick my boots, crawl on floor, eat like dog.’
‘Nothing useful then, like hoovering?’
Who knew – all these years and Gloria could have been spanking Graham and making him eat like a dog? And have been paid for it!"


Die Handlung nimmt oft überraschende und ungewöhnliche Wendungen und die Autorin lässt sich manchmal Zeit damit, die neue Situation zu erklären. Die einzelnen Handlungsstränge werden immer wieder unterbrochen. Sie hört genau dort auf, wo es besonders spannend ist. Das führt dazu, dass man ständig weiterlesen muss. Das Buch umfasst immerhin fast 400 Seiten, wird aber keinen Augenblick langweilig und hat sämtliche Erwartungen übertroffen, die ich nach dem Lesen des vielversprechenden Untertitels hatte. Dennoch, wenn man den Kritikern vertrauen darf, soll der Vorgänger Case Histories noch besser gewesen sein.

One Good Turn - Kate AtkinsonWeitere Infos:
www.contemporarywriters.com
www.perlentaucher.de
books.guardian.co.uk
www.powells.com
Peter (Gast) meinte am Dez 14, 20:17:
Rezensionen
Ich habe bei Amazon bereits einige Rezensionen über das Buch gelesen, war mir jedoch noch nicht sicher, ob ich es mir besorgen soll. Nach deiner Rezension werde ich es mir aber sicherlich besorgen. 
srocca antwortete am Dez 18, 15:21:
Nett ...,
dass Dir meine Rezension gefällt, aber was soll der Link zu der Kreditfirma?