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Nick Harkaway hat mit seinem Romandebut ein vielschichtiges Werk vorgelegt, das sich besonders durch überbordende Fantasie und eine unglaubliche Fülle von Einfällen auszeichnet.

Nick HarkawayIn einem Krieg - der eigentlich gar keiner ist - wird eine Bombe gezündet, die einen Teil der Welt verschwinden lässt und seltsame Wesen hervorbringt, vor denen sich die Menschen schützen müssen. Fortan lebt ein großer Teil der Menschheit hinter der Jorgmund Pipe, einer Art Wall, der vor dem Eindringen der anderen Lebensformen schützen soll. Als diese zu brennen beginnt, wird ein Rettungskommando unter der Leitung von Gonzo Lubitsch zusammengestellt. Aus der Sicht seines besten Freundes und Gefährten aus frühester Jugend erfährt der Leser etwas über die Ereignisse, die zu dieser Katastrophe führen und wird mit der Lebensgeschichte von Gonzo und unserem Erzähler - von der Kindheit bis zur Gegenwart - vertraut gemacht.

Was The Gone-Away World auf jeden Fall bietet ist Abwechslung. Wie im Klappentext beschrieben, erzählt der Roman eine Geschichte von Liebe und Leiden, Ninjas, Piraten und Politik; von seltsamen Heldentaten an ungewöhnlichen und gefährlichen Orten. Oder man hält sich an den Autor selbst: Er sieht sein Buch eher als Western mit ein paar zusätzlichen Elementen aufgepeppt: "The book is fundamentally simple: basically, it's a western with layers and layers of complexity on top. There's a posse, a sheriff, the town is threatened and ultimately it's all about who gets the girl." (www.guardian.co.uk) Wie auch immer, es sollte für jeden Leser etwas dabei sein, obwohl der Umfang des Buches mit seinen 530 Seiten doch zeitweise auch Ausdauer einfordert, die aber immer wieder mit neuen, kuriosen Einfällen und Wendungen belohnt wird.

Nick Harkaway konnte seinen Roman vor Veröffentlichung zwei wirklichen Buchkennern zur kritischen Betrachtung vorlegen. Seine Mutter hat nämlich selbst Erfahrung mit der Herausgabe von Büchern, da sie im Verlagswesen tätig ist und sein Vater ist kein Geringerer als der Autor John Le Carré. Da beide Elternteile das Buch mochten, konnte fast nichts mehr schief gehen. Der Name Nick Harkaway ist ein selbst gewähltes Pseudonym. Der Autor war bisher in der Filmindustrie tätig und könnte sich daher gut eine Verfilmung von The Gone-Away World vorstellen, obwohl er meint, dass das ein eher teurer Spaß werden würde und er sich gegen eine mögliche Enttäuschung wappnen müsste: "As a former screenwriter, though, I have three rules I'd have to keep in mind so I wouldn't go mad if it turned out to be a disappointment: No one will buy it; if someone buys the movie, they won't make it; and if someone makes the movie, I won't like it." (nymag.com)

The Gone-Away World - Nick HarkawayWeitere Infos:
www.nickharkaway.com
blog.literaturwelt.de
www.telegraph.co.uk